Poetisches
Weil es ihn schon im Wonnemonat Mai gibt, scheint der Spargel auch der Poesie förderlich zu sein, wie zahlreiche Eintragungen in den Gästebüchern der Walbecker Spargelwirte zeugen.
So dichtete beispielsweise
eine Spargelfreundin:
“Die Rose ist schon oft besungen,
das Veilchen und der Fliederstrauß.
Jedoch kein Dichter lobt den Spargel.
Ich mein, der verdient es auch.
Ich fühl´
mich immer wie verhext,
in Walbeck, wenn der Spargel wächst.”
Der poethische Erguß eines Berliners ist wohl in seiner Deftigkeit kaum zu überbieten:
“Ick
aß juten Spargel am Oberrhein,
auch in Berlin tat ick mir dran erfreun.
Doch in Walbeck hab ick ihn indessen,
vor lauter
Bejeisterung quer jefressen.”
Ein einsam' Spärglein steht am Feld,
schon wird's gefeiert wie ein Held !
Bald wollen auch die ander'n Stangen,
schön langsam an das Tageslicht gelangen...
und reisen in die Küchenwelt !
Der Mond ist aufgegangen
die grünen Stangen prangen
am Felde stramm und klar
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus der Erden steiget
der grüne Spargel wunderbar
(...nach Mathias Claudius)
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